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Medienkompetenz

Eine Medienabstinenz, wie sie mitunter zum Schutze der Jugendlichen vor den Gefahren der Mediennutzung gefordert wird, erscheint angesichts der stets wachsenden Bedeutung von Computer und Internet in unserer Gesellschaft weder zielführend noch zeitgemäß. Kinder und Jugendliche gänzlich von Computer und Internet fernzuhalten, kann und sollte daher nicht Ziel der Präventivarbeit sein. Vielmehr geht es um das Erlernen eines reflektierten, kompetenten Nutzungsverhaltens und um die Schaffung von persönlichen Voraussetzungen, die eine einseitige Abhängigkeit von spezifischen Belohnungsquellen wie z. B. dem Computerspiel verhindern.

Eine Zielgröße, der in der präventiven Arbeit dabei besondere Bedeutung zukommt, ist die Medienkompetenz der Jugendlichen. Nach der Definition von Baacke (1996; 1999) soll Medienkompetenz dazu befähigen, die Möglichkeiten neuer Medien souverän handhaben zu können. Dabei steht an erster Stelle die Medienkritik, welche sich einerseits auf Medieninhalte und andererseits auf das eigene Mediennutzungsverhalten richtet. Es ist davon auszugehen, dass ein geringes Maß an kritischer Reflektion und ein geringes Wissen über mögliche Gefahren von Computer- und Glücksspielen eine der Voraussetzungen für die Entwicklung von schädlichem Mediennutzungsverhalten ist.

Literatur

  • Baacke, D. (1998). Zum Konzept und zur Operationalisierung von Medienkompetenz. Online verfügbar
  • Baacke, D. (1999). „Medienkompetenz“: theoretisch erschließend und praktisch folgenreich. medien + erziehung, 43 (1), 7 – 12.